Institut für Dauerhaft Umweltgerechte Entwicklung von Naturräumen der Erde
DUENE e.V.

GEST-Kurs

Anwendung des Treibhaus-Gas-Emissions-Standort-Typen-Ansatzes für die Einschätzung von THG-Emissionen organischer Böden (GEST-Kurs)

 

Kurzbeschreibung:

Mit dem GEST-Ansatz (Greenhouse-gas-Emission-Site-Type) können Treibhausgas-Emissionen von Moorstandorten abgeschätzt werden.

Der Kurs soll vertiefte Kenntnisse zum GEST-Ansatz vermitteln. In Vorträgen und Workshops werden der klimapolitische Rahmen, die aktuelle Datengrundlage der GESTs, das Prinzip der Wasserstufenansprache, verschiedene Projekttypen, Qualitätskriterien und die Entwicklung von Prognoseszenarien vorgestellt und erarbeitet. Die erworbenen Kenntnisse werden bei praktischen Übungen im Gelände angewendet, diskutiert und im Anschluss ausgewertet.

Der Kurs richtet sich an Personen, die Moor- und Klimaschutzprojekte planen oder umsetzen, sowie in anderer Weise die GEST-Methode anwenden möchten. Vorwissen zu Moor- und Klimaschutzprojekten ist wünschenswert. Für die Einschätzung von THG-Emissionen mittels der GEST-Methode sind botanische Artenkenntnisse grundlegend. Derartige Kenntnisse und Kartier-Erfahrungen sind im Kurs sehr hilfreich.

Die Teilnahmekosten betragen regulär 370 € und ermäßigt (für Studierende und Beziehende von Arbeitslosengeld) 220 €.

 

Inhalte des Kurses:

  • Einführung zu klimapolitischen Rahmen und dem Bedarf für GESTs
  • Entstehung des GEST-Ansatzes und dessen Datengrundlage
  • Kriterien für die Vertrauenswürdigkeit von Kohlenstoffzertifikaten
  • Charakterisierung und Anforderung an unterschiedliche Projekttypen, THG-Kompensation, THG-Minderung, Biodiversität
  • Methodische Grundlagen der Wasserstufenansprache
  • Methodische Einführung in die GEST-Kartierübungen
  • GEST-Kartierübung 1 „Degradiertes Wirtschaftsgrünland“ - Ryckniederung
  • GEST-Kartierübung 2 „Ungenutzter Nassstandort“ - Jeeser Moor
  • Auswertung der Kartierdaten, Wasserstufenableitung, GEST-Zuordnung, THG
  • Szenarienentwicklung für die THG-Bilanzierung, Referenz- & Projektszenarien zu Wasserstufen, Vegetation, GEST und THG-Emission
  • Umgang mit Unsicherheiten in der THG-Bilanzierung via GESTs

 

Auszüge aus dem Kursprogramm:

Vortrag klimapolitischer Rahmen und Bedarf für GESTs

Der Vortrag skizziert Verlauf & Prognose des Klimawandels und stellt die Moore und deren THG-Emissionen in den Kontext des Pariser Klimaabkommens. Dabei werden Methoden zur THG-Flussmessung vorgestellt und der Bedarf für GESTs zur flächigen Anwendung dargestellt.

 

Entstehung des GEST-Ansatzes und dessen Datengrundlage

Entwickelt wurde der GEST-Ansatz bereits 2008 an der Universität Greifswald. Er basiert auf der Grundlage, dass die THG-Emissionen aus Mooren größtenteils durch Wasserstand, Nutzungsart und Vegetation beschrieben werden können. In dem Vortrag wird die Entwicklung der GESTs erläutert und die Datengrundlage ausführlich vorgestellt.

 

Kriterien für die Vertrauenswürdigkeit von Kohlenstoffzertifikaten

Politik und Märkte erfordern klare Kriterien und Verfahrensweisen, um nachzuweisen, dass tatsächlich eine THG-Reduktion stattgefunden hat. Der Vortrag gibt einen Überblick über die 10 wichtigsten Kriterien und deren Bedeutung.

 

Anforderung an unterschiedliche Projekttypen, THG-Kompensation, THG-Minderung, Biodiversität

Der GEST-Ansatz kann für unterschiedlichste Zwecke und verschiedene Maßstäbe angewendet werden. In dem Vortrag werden Anwendungsbereiche vorgestellt und deren Besonderheiten erläutert

 

Methodische Grundlagen der Wasserstufenansprache

Die Wasserstufe beschreibt, wie stark ein Standort von Nässe (positive Wasserstufen) oder Trockenheit (negative Wasserstufen) betroffen ist. In dem Vortrag werden die methodischen Grundlagen zur Wasserstufenansprache nach TGL 24 300/09 sowie nach Succow & Joosten 2001 erläutert.

 

GEST-Kartierübungen

Es werden zwei halbtägige Kartierübungen durchgeführt, währenddessen die in der Theorie erworbenen Kenntnisse in die Praxis umgesetzt werden sollen. In der ersten Kartierübung wird auf einem degradierten Wirschaftsgrünland in der Ryckniederung eine flächige Vegetationskartierung in Kleingruppen durchgeführt. Die zweite Kartierübung findet punktuell auf ungenutzten Nassstandorten im Jeeser Moor statt. Anschließend werden die Kartierdaten ausgewertet, Wasserstufen abgeleitet und GESTs mit ihren jeweiligen Emissionsfaktoren zugeordnet.

 

THG-Bilanzierung

Für die zu Übungszwecken kartierte Fläche werden mögliche Szenarien hergeleitet und bewertet. Abschließend wird für ein fiktives Projektszenario eine Wasserstufen- & Vegetationsprognose ermittelt auf deren Basis eine THG-Bilanzierung und das potentielle THG-Einsparpotential ermittelt und diskutiert wird.

 

Unsicherheiten in der THG-Bilanzierung via GESTs

Der Vortrag adressiert Unsicherheiten bei der Wasserstufenansprache auf Basis der Vegetationszusammensetzung, in der GEST-Datengrundlage zu THG-Emissionsmessungen, bei der Prognose von Wasserstufen und Vegetationsentwicklung sowie bei der Zuordnung von GESTs.

Anmeldung zum Kurs

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