MeerGewinn - gemeinsam innovativ
Nährstoffrückhalt durch die Produktion nachwachsender Rohstoffe
in Constructed Wetlands.
Unsere Ziele
Die Ostsee sowie die Gewässer Mecklenburg-Vorpommerns werden durch Einträge von Nährstoffen belastet. Unser Ziel ist es diese Nährstoffe durch den Anbau von Pflanzen in Constructed Wetlands zu nutzen. Die Pflanzen dienen zum einen dem Entzug von Nährstoffen und zum anderen der Produktion von betriebswirtschaftlich interessanten Produkten. Auf den entstehenden neuen Flächen können beispielsweise Futterpflanzen, Schmuckpflanzen, Kräuterpflanzen oder nachwachsende Rohstoffe produziert werden.
Sauberes Wasser und Rohstoffgewinn
So entstehen neue Wertschöpfungskreisläufe, die auch einen positiven regionalwirtschaftlichen Beitrag leisten können. Wir wollen Landwirte und Flächenbesitzer als Umweltdienstleister gewinnen und Ihnen die eigenverantwortliche ökonomische Nutzung von Constructed Wetlands ermöglichen.
Das Projekt
MeerGewinn wird mit Hilfe der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-Agri) gefördert. Die EU verbindet hiermit das Ziel Keimzellen für eine innovative, zukunftsweisende Projektarbeit zu fördern.
Im Projekt MeerGewinn entstehen Constructed Wetland-Pilotprojekte zum Anbau und zur Verwertung von innovativen Pflanzenarten. Hierfür nutzen wir nährstoffbelastetes Wasser – z.B. aus Vorflutern oder Abflüsse von Hofflächen. Zur Umsetzung der Pilotprojekte in unterschiedlichen Größenordnungen unterstützen wir die inhaltliche und bauliche Planung der Anlagen und gegebenenfalls bei der Beantragung von Fördermitteln. Über das Projekt sorgen wir für Vernetzung und Wissensaustausch zwischen den Beteiligten. Das Projekt begann im Dezember 2015 mit einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn und endet Mitte 2019.
Constructed Wetlands
Constructed Wetlands sind künstlich angelegte Feuchtgebiete, die zur Wasserreinigung und damit zum Nährstoffrückhalt genutzt werden. Die Nährstofffracht wird neben Sedimentation (Phosphate) und Umwandlung (Stickstoff) durch die Bindung der Nährstoffe in Pflanzen reduziert. Die Anlagen können in unterschiedlichen Größenordnungen geplant und umgesetzt werden. Die Palette reicht von kleinen Pflanzenkläranlagen bis hin zu großen landschaftlichen Retentionsräumen.
Stoffliche und energetische Rohstoffverwertung
Die Innovation besteht in der nachhaltigen Nutzung des belasteten Wassers und der darin gebundenen Nährstoffe (vor allem P und N). Durch wirtschaftlich interessante Nutzungen können Constructed Wetlands über die Wasserreinigung hinaus einen Beitrag zum Unternehmensgewinn leisten. Es können, je nach Flächengröße, nachwachsende Rohstoffe, Futter-, Kräuter- oder Schmuckpflanzen angebaut werden.
Projektgrößen
Testfläche Polder Rochow
Bereits Ende 2015 haben wir die Testfläche Polder Rochow am Unterlauf der Uecker südlich von Ueckermünde angelegt. Gemeinsam mit dem dortigen Landwirt testen wir hier die Nutzung von Rohrkolben als mögliche Pflanze für den Nährstoffentzug. Daran angekoppelt ist ein zweiter Versuch in dem ein Probeanbau von Schmuckpflanzen (u.a. Sumpf-Schwertlilie) in Constructed Wetlands getestet wird. Hierdurch werden innovative Wertschöpfungsketten für die Anwendung in einer Hofentwässerungsanlage (Projektgröße A) erprobt. Die Datenerhebung in der Testfläche Rochow läuft seit Sommer 2016.
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Innovative Nährstoffnutzung
Gemeinsam mit der Joachim Krüger Pflanzenkläranlagen GmbH starten wir derzeit eine neue Versuchsreihe in dazu eigens gebauten Versuchsbecken. Der Versuch dient als erweiterter Test zum Anbau von nachwachsenden Rohstoffen in Constructed Wetlands. Die bepflanzten Becken werden dabei mit zwei verschiedenen Wässern beschickt. Dies dient der Beantwortung von Fragen bezüglich des Pflanzenwachstums bei unterschiedlicher Wasserqualität. In den drei Versuchsbecken werden eine Zierpflanze, eine Nahrungspflanze und eine Arzneipflanze gezüchtet. Durch den Versuchsaufbau wird sichergestellt, dass die Gegebenheiten in Constructed Wetlands zur Abwasserreinigung möglichst genau nachgestellt werden. Mit Hilfe von Nährstoffmessungen können wir das Nährstoff-Rückhaltepotential genauestens dokumentieren.
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Unsere Projektpartner
Joachim Krüger Pflanzenkläranlagen GmbH
Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald